Die Chardonnays der Andres-Brüder sind generell schon etwas Besonderes und auch irgendwie Spezielles. Im positiven Sinne. Wer hier ein schlankes, leises Burgund-Replikat erwartet, wird herbe enttäuscht werden. Die Andres-Brüder haben bei den Chardonnays ihren ganz eigenen Stil gefunden und wir mögen diesen sehr.
Er ist geprägt von einer feinen Reduktion, ausladender, aber nicht aufgesetzter Aromatik und einem phänomenalen Säurespiel, dass dem Ganzen trotz des spürbaren Neuholzes eine gehörige Portion Frische verleiht.
Der Haardter Chardonnay stammt ausschließlich aus den Lagen Mandelring und Herzog, könnte also getrost auch als ein "Aus den Lagen" Chardonnay durchgehen und nicht "nur" als Ortswein.
Auch der Einstiegs-Chardonnay zeigt sich mit feiner Reduktion, allerdings sicherlich mit der leisesten von allen. Gut getroffen für den Einstieg um vielleicht auch Interessierte, die noch nicht wissen was sie hier ins Glas bekommen, von sich zu überzeugen, ohne direkt mit der vollen Breitseite zuzuschlagen.
In der Nase etwas Birne, Melone und Vanille und nussige Röstaromen. Am Gaumen Andres-typisch dicht, aber nicht fett und mit delikat salzigem Finale.
Selektive Handlese, spontan vergoren, 12 Monate auf der Vollhefe, Ausbau in gebrauchten und neuen Barriques.