Das Weingut Jülg, in Schweigen an der südlichen Weinstraße gelegen, ist ein wahrer Grenzgänger – sowohl geografisch als auch stilistisch. Gegründet im Jahr 1961, erstrecken sich die Weinberge des Familienbetriebs teils auf deutschem, teils auf französischem Boden. Diese besondere Lage prägt nicht nur die Weine, sondern auch die Philosophie des Weinguts, das deutsche Präzision mit französischer Finesse verbindet. Unter der Leitung von Johannes Jülg, der das Erbe seines Vaters Werner fortführt, hat sich das Weingut einen hervorragenden Ruf erarbeitet und gilt heute als eines der aufstrebenden Spitzenweingüter der Pfalz.
Die Weinberge des Weinguts profitieren von den kalkhaltigen Böden der Region, die den Weinen eine ausgeprägte Mineralität verleihen. Das Zusammenspiel von deutschem und französischem Terroir macht das Weingut zu einer Besonderheit, da es die Vorzüge beider Weinbaukulturen vereint. Besonders die Burgunderrebsorten Chardonnay und Spätburgunder stehen im Zentrum der Arbeit. Der Spätburgunder hat sich dabei zu einem Aushängeschild entwickelt und begeistert durch seine tiefe Frucht, feine Würze und seidige Textur.
Die Philosophie des Weinguts basiert auf nachhaltigem und naturnahem Weinbau. Alle Trauben werden von Hand gelesen und selektiert, um nur das beste Lesegut für die Weine zu verwenden. Auch im Keller wird der Anspruch an Qualität spürbar: Traditionelle Methoden werden mit moderner Kellertechnik kombiniert. Die Weine reifen größtenteils in Holzfässern oder Barriques, was ihnen Tiefe, Eleganz und Komplexität verleiht.
„Im Weinbau muss man in Genrationen denken.“ – Oskar & Werner Jülg
Davon profitiert Johannes Jülg heute spürbar, denn hätten sein Vater und Opa nicht vor langer Zeit französische Reben gepflanzt – wohlbemerkt als mit die Ersten in Deutschland – gäbe es heute wohl kaum diese herausragende Qualität.
Johannes und Werner Jülg verstehen es, den Charakter des Terroirs und die Einflüsse beider Weinbaukulturen auf beeindruckende Weise zu nutzen. Mit jedem Jahrgang zeigen die Jülgs, dass es nicht nur ein Grenzgänger im geografischen Sinne ist, sondern auch in der Art, wie es Tradition und Moderne, deutsche Strenge und französische Eleganz miteinander verschmelzen lässt. Ein Weingut, das in der deutschen Weinlandschaft einen festen Platz eingenommen hat – und das mit einem unverkennbaren, grenzüberschreitenden Stil.