Warum ein "Hauswein" meist die schlechte Wahl ist
Wir kennen es vom Restaurant um die Ecke bis zum 5-Sterne Hotel in der Stadt: den Hauswein. Oft ein Wein versehen mit einem eigenen Etikett, manchmal von einem bekannteren Winzer, manchmal von einem Erzeuger, der gar nicht richtig kommuniziert wird. Der "Hauswein" ist meist eine Sonderabfüllung von minderer Qualität, denn die Herangehensweise ist oft einfach gedacht. Ein möglichst günstiger Wein, der sich über sein Vorderetikett definiert. Dahinter verbirgt sich oft einfachste Qualität und das übergreifend selbst in Top-Gastronomien. Das ist durchaus schade. Denn wenn es einen Hauswein geben soll, dann sollte dieser sich nicht über den Preis definieren, sondern über die Qualität. Dass ein Luxushotel einen mäßigen Wein als Hauswein vermarket, ist doch ein Widerspruch in sich. Wieso setzt man hier nicht den gleichen Qualitätsmaßstab, wie bei der Einrichtung der Zimmer oder dem Service? Meist ist der Preis künstlich hochgesetzt, so dass darüber Qualität suggeriert werden soll, dennoch ist es im Gesamtkontext der Weinliste weit unten angeordnet und weit oben präsentiert.
Es gibt auch Wein, der "günstig" ist und eine hohe Qualität hat, diese Weine kann man wunderbar auf der Weinkarte platzieren. Der Hauswein sollte den Spirit des Hauses wiederspiegeln. Wie schön wäre es, wenn man bedenkenlos die Hausqualität trinken kann, ohne ein "Gesöff" offeriert zu bekommen. Diejenigen, die es bei der Auswahl der Weine wirklich ernst meinen, lassen sich sicherlich an wenigen Händen abzählen!