Lukas hat nach eigener Aussage ein Faible für alte, verfallene Weinberge und hat sich an der Ahr mit der Zeit den Ruf erarbeitet, sich eben jener anzunehmen und sie in mühseliger Handarbeit wieder zum Leben zu erwecken. Es fasziniert ihn die Aura dieser oftmals einzigartigen Lagen. So geschah es kurz nach der bereits erwähnten, verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021, dass Lukas einen Anruf bekam und gefragt wurde, ob er sich nicht eine alte, verlassene Parzelle im Recher Hardtberg anschauen wolle. Die Lage befindet sich in einem bis zu 350m hohen, steilen, nach Nord-Westen ausgerichteten Seitental der Ahr, in das erst ab spätem Vormittag die Sonne fällt, dafür aber lange, bis in die späten Abendstunden, bleibt. Früher einmal standen dort viele Reben, mittlerweile hatte sich der Wald jedoch einen Großteil der Fläche zurückgeholt. Nach einigen Minuten Fahrt durch dichten Wald, auf einem Weg, der auch nicht immer befahrbar ist, stand er auf einer Lichtung mit uralten Riesling-Reben, die komplett von hohen Laubbäumen eingekreist sind. Die 25m hohen Bäume sind eine natürliche Barriere, die für ein einzigartiges Mikroklima in der Lage sorgt. Im Zusammenspiel mit den ca. 120 Jahre alten, wurzelechten Reben und der stark verwitterten Grauschieferauflage, die auf einer dicken, nährstoffreichen Humusschicht liegt, entsteht so ein einzigartiges Terroir. Aufgrund der alten Reben und Waldbewohnern wie Vögeln, Rehen und Wildschweinen, mit denen sich Lukas den Ertrag der Reben wohl oder übel teilen muss bzw. eigentlich sogar möchte, da ihm der Gedanke gefällt, dem Wald, in dem er arbeitet, etwas zurückzugeben, ist die Ausbeute unglaublich gering und es wurden vom 2023er Jahrgang lediglich 150 Flaschen gefüllt.